Difference between revisions of "Was ist doch unser Leben (Johann Benedict Mauricio)"
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+ | 1. Ach! was ist doch unser Leben? Eine Handvoll Asch und Staub. | ||
+ | Unser Wandel / unser Weben / Ist ein kurzer Zeiten-Raub. | ||
+ | Alle sind wir vest verpflicht / Hier in dieser Zeite Liecht / | ||
+ | Dem Tod die Schuld abzugelten / Ohne Fluchen / ohne Schelten. | ||
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+ | 2. Wer nicht in der Güt will gehen / Der muß wol gezwungen fort. | ||
+ | Weil deß Höchsten Schluß muß stehen / Muß er hin an diesen Ort. | ||
+ | Hin, wohin der Höchste rufft / Zu der kühlen Erden-Krusst. | ||
+ | Da sein Leib und sein Seele / Ruhen in deß Grabes Höle. | ||
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+ | 3. Denn der Tod steckt in dem Leben / Dafern uns ein Monats Frist. | ||
+ | Hat das erste Sehn gegeben / Müssen wir durchs Todes List. | ||
+ | Unsrer schönen Jugend Haar / Legen auf die Toden-Baar, | ||
+ | Und wenn denn was Männlichs wider kommet / muß es auch darnider. | ||
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+ | 4. Wann uns schon der Bart verstellet / Und der Runzlen Stirnen Ort. | ||
+ | Wenn der Reif aufs Haubre fället / Reiffen uns die Parcen fort, | ||
+ | Da sehn wir daz unser raub / Nur flucht ist/forcht/angst und staub. | ||
+ | Und daß unsre Jungen Zeiten / Suchen nur die Flüchtigkeiten. | ||
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+ | 5. So fiel Tage uns entfahren / So offt ändern wir das Reich / | ||
+ | Wir sind nicht die / die wir waren / Keine Stunde sie ist gleich. | ||
+ | Sind wir heut in höchstem Pracht / sMorgen werden wir verlacht. | ||
+ | Trozen wir auf tausend Ahnen / Müssen wir zum Todes-Fahnen. | ||
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+ | 6. Wo ist der das Scepter führet / Wo ist seine Stärck und Macht? | ||
+ | Wo ist der die Tron bezieret / Und der schönen Wangen Pracht? | ||
+ | Er ist hin und ist verdorrt / Ligt in einem engen Ort. | ||
+ | Da die Rosen sind verbliechen / Und die Haut ganz abgestriechen. | ||
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+ | 7. Da ist ganz kein güldnes Haare / Und kein Pracht / noch schöner Cranz. | ||
+ | Da seynd hin der Perle in Wahre / Und der Schöne Augen-Glanz. | ||
+ | Da wird alles ganz zu nicht / Lippen / Zung und das Gesicht / | ||
+ | Und was vor mit Lieben spielet. Hat die Rader ganz durchwühlet. | ||
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+ | 8. Drum / O Mensch! bedencke eben / Und betrachte stetiglich / | ||
+ | Was da sey der Menschen Leben / Ein Obst voller Würmer Stich. | ||
+ | Das in einden Run vergeht / Und vor keinen Thun besteht / | ||
+ | Weil es nur ist von der Erden / Muß es wider Erden werden. | ||
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+ | 9. Wie diß selbsten hat erfahren / Vol-cka-mer der unser Cron. | ||
+ | Der von Sinnen klug und Jahren / Krieget iezt den Tod zu Lohn / | ||
+ | Der allzeiten Jedermann / Hat viel Liebs und Guts gethan / | ||
+ | Der den Armen hat gegeben / Muß verlassen iezt das Leben. | ||
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+ | 10. Nun Ihm ist sehr wol geschehen / Sein Creuz hat nun ganz ein end/ | ||
+ | Er kan seinen JEsum sehen / In dem schönen Firmament / | ||
+ | Und geneust und grossen Freud / Und der Seele Seeligkeit / | ||
+ | Lebt in lauter Lust und Wonne / Leuchtet als die Himmels-Sonne. | ||
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- (Posted 2020-11-22) CPDL #61613:
- Editor: Wim Looyestijn (submitted 2020-11-22). Score information: A4, 4 pages, 701 kB Copyright: CPDL
- Edition notes:
General Information
Title: Was ist doch unser Leben
Composer: Johann Benedict Mauricio
Lyricist:
Number of voices: 4vv Voicing: SATB
Genre: Sacred, Lamentation
Language: German
Instruments: A cappella
First published: 1660
Description: Funeral song for his brother-in-law and friend Johann Volckamer.
External websites:
Original text and translations
German text
(Original spelling)
1. Ach! was ist doch unser Leben? Eine Handvoll Asch und Staub.
Unser Wandel / unser Weben / Ist ein kurzer Zeiten-Raub.
Alle sind wir vest verpflicht / Hier in dieser Zeite Liecht /
Dem Tod die Schuld abzugelten / Ohne Fluchen / ohne Schelten.
2. Wer nicht in der Güt will gehen / Der muß wol gezwungen fort.
Weil deß Höchsten Schluß muß stehen / Muß er hin an diesen Ort.
Hin, wohin der Höchste rufft / Zu der kühlen Erden-Krusst.
Da sein Leib und sein Seele / Ruhen in deß Grabes Höle.
3. Denn der Tod steckt in dem Leben / Dafern uns ein Monats Frist.
Hat das erste Sehn gegeben / Müssen wir durchs Todes List.
Unsrer schönen Jugend Haar / Legen auf die Toden-Baar,
Und wenn denn was Männlichs wider kommet / muß es auch darnider.
4. Wann uns schon der Bart verstellet / Und der Runzlen Stirnen Ort.
Wenn der Reif aufs Haubre fället / Reiffen uns die Parcen fort,
Da sehn wir daz unser raub / Nur flucht ist/forcht/angst und staub.
Und daß unsre Jungen Zeiten / Suchen nur die Flüchtigkeiten.
5. So fiel Tage uns entfahren / So offt ändern wir das Reich /
Wir sind nicht die / die wir waren / Keine Stunde sie ist gleich.
Sind wir heut in höchstem Pracht / sMorgen werden wir verlacht.
Trozen wir auf tausend Ahnen / Müssen wir zum Todes-Fahnen.
6. Wo ist der das Scepter führet / Wo ist seine Stärck und Macht?
Wo ist der die Tron bezieret / Und der schönen Wangen Pracht?
Er ist hin und ist verdorrt / Ligt in einem engen Ort.
Da die Rosen sind verbliechen / Und die Haut ganz abgestriechen.
7. Da ist ganz kein güldnes Haare / Und kein Pracht / noch schöner Cranz.
Da seynd hin der Perle in Wahre / Und der Schöne Augen-Glanz.
Da wird alles ganz zu nicht / Lippen / Zung und das Gesicht /
Und was vor mit Lieben spielet. Hat die Rader ganz durchwühlet.
8. Drum / O Mensch! bedencke eben / Und betrachte stetiglich /
Was da sey der Menschen Leben / Ein Obst voller Würmer Stich.
Das in einden Run vergeht / Und vor keinen Thun besteht /
Weil es nur ist von der Erden / Muß es wider Erden werden.
9. Wie diß selbsten hat erfahren / Vol-cka-mer der unser Cron.
Der von Sinnen klug und Jahren / Krieget iezt den Tod zu Lohn /
Der allzeiten Jedermann / Hat viel Liebs und Guts gethan /
Der den Armen hat gegeben / Muß verlassen iezt das Leben.
10. Nun Ihm ist sehr wol geschehen / Sein Creuz hat nun ganz ein end/
Er kan seinen JEsum sehen / In dem schönen Firmament /
Und geneust und grossen Freud / Und der Seele Seeligkeit /
Lebt in lauter Lust und Wonne / Leuchtet als die Himmels-Sonne.