Warum verstösst du uns so gar, SWV 171 (Heinrich Schütz): Difference between revisions
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{{Vs|1}} Warum verstößt du uns so gar, | ''Modernized spelling:'' | ||
{{Vs|1}} Warum verstößt du uns so gar, | |||
Gedenk doch an die liebe | Ach Gott, ohn all Barmherzigkeit, | ||
Bist grimmig, zornig immerdar | |||
Über die Schäflein deiner Weid? | |||
Gedenk doch an die liebe Gmein, | |||
Die du erworben hast vorlängst, | |||
Und sie erlöst zum Erbteil dein, | |||
Gedenk an Zion, da du wohnst. | |||
{{Vs| | {{Vs|2}} Mit Füßen auf die Feinde tritt | ||
Und stürze sie zu Boden all, | |||
Die dein Heiligtum han zerrütt, | |||
Sie brüllen drin mit großem Schall | |||
Und setzen ihre Götzen drein, | |||
Die Äxte blicken oben her, | |||
Damit sie hauen frisch darein, | |||
Als obs im wilden Walde wär. | |||
{{Vs| | {{Vs|3}} Das Tafelwerk im Heiligtum | ||
In Stücken man zerhauen hat, | |||
Sie brennen's ab bis auf den Grund, | |||
Entweihen auch die heilige Stadt, | |||
Die Wohnung, Herr des Namens dein, | |||
Und sprechn im Herzen ohne Scheu: | |||
All Kirchen, die im Lande sein, | |||
Wolln wir plündern und brennen frei. | |||
{{Vs| | {{Vs|4}} Wir sehn nicht mehr die Zeichen groß, | ||
Und kein Prophet uns predigt mehr, | |||
Kirchen und Schuln stehn öd und bloß, | |||
Man lehrt nicht mehr gesunde Lehr, | |||
Ach, Gott, wie lang soll währen noch | |||
Die Schmach, so uns wird angetan, | |||
Soll denn der Feind stets fahren hoch, | |||
Zu lästern deinen werten Nam? | |||
{{Vs|5}} Zeuch doch von uns dein Hand nicht ab, | |||
Verlass ja nicht die liebe Gmein, | |||
In deinem Schoß ihr Ruh sie hab, | |||
Unter dem Schutz der Rechten dein, | |||
Mein König und mein Herre Gott, | |||
Das ist dein Nam von Alters her, | |||
Du bist, der alle Hilfe tut, | |||
Die uns geschicht auf dieser Erd.}} | |||
{{mdl|4}}<br> | |||
{{Text|Simple| | |||
{{Vs|6}} Dein Kraft zertrennt das wütend Meer, | |||
Der Drachen Köpfe du zerbrichst, | |||
Zerschlägst der Walfisch Köpfe sehr, | |||
Gibst sie zur Speis übr Zuversicht | |||
Deim Volk, das wohnt im öden Land, | |||
Du gibst Brunnen und Quelle reich, | |||
Wiedrum durch dein Befehl zuhand | |||
Verseigen Wasserström zugleich. | |||
{{Vs|7}} Dein ist, Herr, beides Tag und Nacht, | |||
Du machst, dass Sonn und alle Stern | |||
Stets haben ihren Lauf in acht | |||
Und geben Zeichen nah und fern, | |||
Den Landen Grenzen überall. | |||
Sommers und Winters Unterscheid | |||
Dein göttlich Macht schafft allzumal, | |||
Denn du regierest alle Zeit. | |||
{{Vs|8}} So gdenk doch und zeuch dir zu Gmüt, | |||
Dass dich der Feind, Herr, selber schmäht, | |||
Dein heiligr Nam gelästert wird | |||
Vom tollen Volk, das nichts versteht, | |||
Gib nicht zum Raub dem grimmgen Tier | |||
Die Seel der Turteltauben dein, | |||
Wir armen Würmlein klagen's dir, | |||
In Gnad wollst unser indenk dein. | |||
{{Vs|9}} Gedenke, Herr, an deinen Bund, | |||
Den du mit uns hast aufgericht, | |||
Die Häuser sind verheert zu Grund, | |||
Das Land zerrissen jämmerlich, | |||
Lass nicht, Herr, die geringen Leut | |||
Hingehen ohne Hilf und Rat, | |||
Der Arm und Elend rühmt mit Freud | |||
Dein heilgen Namen früh und Spat. | |||
{{Vs|10}} Mach dich, Herr, auf zur Hilf bereit | |||
Und führ aus mächtig deine Sach, | |||
Gedenk, dass von Tor'n jederzeit | |||
Dir widerfähret solche Schmach, | |||
Vergiss nicht deiner Feind Geschrei, | |||
Ihr Toben nimmt sehr überhand, | |||
Sie werden nur ärger dabei, | |||
Wenn du, Herr, nicht tust Widerstand.}} | |||
{{mdl|4}} | |||
{{Text|German| | |||
''Original spelling:'' | |||
{{Vs|1}} Warumb verſtöſtu uns ſo gar/ | |||
Ach Gott/ ohn all Barmhertzigkeit/ | |||
Biſt grimmig/ zornig immerdar | |||
Über die Schäflein deiner Weid? | |||
Gedenck doch an die liebe Gmein/ | |||
Die du erworben haſt vorlängſt/ | |||
Und ſie erlöſt zum Erbtheil dein/ | |||
Gedenck an Zion da du wohnſt. | |||
{{Vs|2}} Mit Füſſen auff die Feinde tritt | |||
Und ſtürtze ſie zu Boden all/ | |||
Die dein Heiligthumb han zerrütt/ | |||
Sie brüllen drin mit groſſem Schall | |||
Und ſetzen ihre Götzen drein/ | |||
Die Exte blicken oben her/ | |||
Damit ſie hawen friſch darein/ | |||
Als obs im wilden Walde wer. | |||
{{Vs|3}} Das Taffelwerck im Heiligthumb | |||
In Stücken man zerhawen hat/ | |||
Sie brennens ab biß auff den Grund/ | |||
Entweihen auch die heilige Stadt/ | |||
Die Wohnung HErr des Namens dein/ | |||
Und ſprechn im Hertzen ohne Schew: | |||
All Kirchen/ die im Lande ſeyn/ | |||
Wolln wir plündern und brennen frey. | |||
{{Vs|4}} Wir ſehn nicht mehr die Zeichen groß/ | |||
Und kein Prophet uns predigt mehr/ | |||
Kirchen und Schuln ſtehn öd und bloß/ | |||
Man lehrt nicht mehr geſunde Lehr/ | |||
Ach Gott wie lang ſol wären noch | |||
Die Schmach/ ſo uns wird angethan/ | |||
Soll denn der Feind ſtets fahren hoch/ | |||
Zu leſtern deinen werthen Namn? | |||
{{Vs|5}} Zeuch doch von uns dein Hand nicht ab/ | |||
Verlaß ja nicht die liebe Gmein/ | |||
In deinem Schoß ihr Ruh ſie hab/ | |||
Unter dem Schutz der Rechten dein/ | |||
Mein König und mein HErre Gott/ | |||
Das iſt dein Nam von Alters her/ | |||
Du biſt der alle Hülffe thut/ | |||
Die uns geſchicht auff dieſer Erd.}} | |||
{{mdl|4}}<br> | |||
{{Text|Simple| | |||
{{Vs|6}} Dein Krafft zertrennt das wütend Meer/ | |||
Der Drachen Köpffe du zerbrichſt/ | |||
Zerſchlägſt der Walfiſch Köpffe ſehr/ | |||
Gibſt ſie zur Speiß übr Zuverſicht | |||
Deim Volck/ das wohnt im öden Land/ | |||
Du giebſt Brunnen und Quelle reich/ | |||
Wiedrumb durch dein Befehl zuhand | |||
Verſeigen Waſſerſtröm zugleich. | |||
{{Vs|7}} Dein iſt/ HErr beydes Tag und Nacht/ | |||
Du machſt/ daß Sonn und alle Stern | |||
Stets haben ihren Lauff in acht | |||
Und geben Zeichen nah und fern/ | |||
Den Landen Gräntzen überall. | |||
Sommers und Winters Unterſcheid | |||
Dein göttlich Macht ſchafft allzumal/ | |||
Denn du regiereſt alle Zeit. | |||
{{Vs|8}} So gdenck doch und zeuch dir zu Gmüth/ | |||
Daß dich der Feind/ HErr/ ſelber ſchmeht/ | |||
Dein heiligr Nam geläſtert wird | |||
Vom tollen Volck/ das nichts verſteht/ | |||
Gib nicht zum Raub dem grimmgn Thier | |||
Die Seel der Turteltauben dein/ | |||
Wir armen Würmlein klagens dir/ | |||
In Gnad wolſt unſer indenck dein. | |||
{{Vs|9}} Gedencke HErr an deinen Bund/ | |||
Den du mit uns haſt auffgericht/ | |||
Die Häuſer ſind verheert zu Grund/ | |||
Das Land zerriſſen jämmerlich/ | |||
Laß nicht/ HErr/ die geringen Leut | |||
Hingehen ohne Hülff und Rath/ | |||
Der Arm und Elend rühmt mit Freud | |||
Dein heilgen Namen früh und Spat. | |||
{{Vs|10}} Mach dich HErr auff zur Hülff bereit | |||
Und führ aus mächtig deine Sach/ | |||
Gedenck daß von Thorn jederzeit | |||
Dir widerfähret ſolche Schmach/ | |||
Vergiß nicht deiner Feind Geſchrey/ | |||
Ihr Toben nimbt ſehr überhand/ | |||
Sie werden nur ärger dabey/ | |||
Wenn du HErr nicht thuſt Widerſtand.}} | |||
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Revision as of 07:34, 20 October 2019
Music files
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Help |
- Editor: James Gibb (submitted 2017-09-06). Score information: A4, 1 page, 35 kB Copyright: CPDL
- Edition notes: Transcribed from the Blankenburg edition on IMSLP. MusicXML source file(s) in compressed .mxl format.
General Information
Title: Warum verstösst du uns so gar, SWV 171
Composer: Heinrich Schütz
Lyricist: Cornelius Becker
Number of voices: 4vv Voicing: SATB
Genre: Sacred, Chorale
Language: German
Instruments: A cappella
First published: 1628 in Psalmen Davids, Op. 5. Revised by Schütz in 1661, no. 74
2nd published: 1894 in Heinrich Schütz: Sämtliche Werke, Volume 16, no. 74
3rd published: 1957 in Neue Schütz-Ausgabe, Volume 6, p. 73
Description: Psalm 74 from the Becker Psalter.
External websites:
Original text and translations
Original text and translations may be found at Psalm 74.
German text Modernized spelling: |
6 Dein Kraft zertrennt das wütend Meer, |
German text Original spelling: |
6 Dein Krafft zertrennt das wütend Meer/ |