German text
Erster Spruch
Laß alles, was du hast,
auf daß du alles nehmst!
Verschmäh die Welt,
daß du sie tausendfach bekömmst!
Im Himmel ist der Tag:
Im Abgrund ist die Nacht:
Hier ist die Dämmerung:
Wohl dem, der’s recht betracht!
Der Tod:
Zum Tanz, zum Tanze reiht euch ein;
Kaiser, Bischof, Bürger, Bauer,
arm und reich und groß und klein,
heran zu mir! Hilft keine Trauer.
Wohl dem, der rechter Zeit bedacht,
viel gute Werk vor sich zu bringen,
der seiner Sünd sich losgemacht—
Heut heißt’s: Nach meiner Pfeife springen!
Zweiter Spruch
Mensch, die Figur der Welt
vergehet mit der Zeit.
Was trotz’st du dann so viel
auf ihre Herrlichkeit?
Der Kaiser:
O Tod, dein jäh Erscheinen
friert mir das Mark in den Gebeinen.
Mußten Könige, Fürsten, Herren
sich vor mir neigen und mich ehren,
daß ich nun soll ohn‘ Gnade werden
gleichwie du, Tod, ein Schleim der Erden?
Der ich den Menschen Haupt und Schirmer—
du machst aus mir ein Speis‘ der Würmer.
Der Tod:
Herr Kaiser, warst du der Höchste hier,
voran sollst du tanzen neben mir.
Dein war das Schwert der Gerechtigkeit,
zu schlichten den Streit, zu lindern das Leid;
doch Ruhm- und Ehrsucht machten dich blind,
sahst nicht dein eigen große Sünd.
Drum fällt dir mein Ruf so schwer in den Sinn.—
Halt an, Bischof, den Tanz beginn!
Dritter Spruch
Wann du willst gradeswegs in ew’ge Leben gehn,
so laß die Welt und dich zur linken Seite stehn!
Der Bischof:
O lieber Herr, wo soll ich hin?
Nirgendwo kann ich dir entfliehn.
Will ich vor, will ich hinter mich sehen,
ich fühle dich, Tod, stets bei mir stehen.
Was gilt vor dir mein frommer Stand?
Muß alles lassen, was ich fand,
und wird verachteter zur Stund
als ein unrein stinkender Hund.
Der Tod:
Besser als andere solltest du wissen,
daß alle Menschen sterben müßen!
Du standest auf dem Erdenreich
den Aposteln Gottes gleich;
aber mit hoffärtigen Sitten
bist du auf hohem Pferd geritten.
Nun hat sich dein Stolz in Angst gewandt.
Edelmann, halt her dein Hand!
Vierter Spruch
O Sünder, wann du wohl bedächst das kurze Nun.
Und dann die Ewigkeit:
Du würdest nichts Böses tun!
Der Edelmann:
Tod, ich bitt, du mögest einhalten!
Laß mich Luft holen vor deinem Schalten!
Meine Zeit hab ich übel verbracht,
Sterben hab ich gering geacht.
Ich dachte nichts auf Saufen und Prassen,
schindet‘ und plagt‘ mein Untersassen.
Nun soll ich reisen, ob ich nicht will,
und weiß der Reise nicht das Ziel.
Der Tod:
Hättst du dir die Armen mit deinem Gut
zum Fürsprech gemacht, wär dir wohler zu mut;
aber wer durfte von Not und Gebrechen
vor dir großen Herren sprechen!
Deiner Pracht warst du gewärtig,
für mein Kommen wenig fertig…
nun bist du verstöret gar und ganz.—
Meister Arzt, tritt an zum Tanz!
Fünfter Spruch
Dein bester Freund, dein Leib,
der ist dein ärgster Feind,
er bind’t und hält dich auf:
dein bester Freund, so gut er’s immer meint!
Der Arzt:
Ich bin dein Widerpart gewesen,
half manchen Menschen vor dir genesen,
die schwer in Seuchen litten Not.
Kommst du nun zu mir selber, Tod,
da hilft nicht Kunst noch Arzenei,
fühl gar umsonst den Puls dabei…
Mein Schwachheit willst du all besehen;
welch Urteil wird mir da geschehen?
Der Tod:
Gerechter Wahrspruch soll dir werden
nach deinen Werken hier auf der Erden.
All dein Tun liegt Gott offenbar:
Du brachtest manchen in Leibesgefahr,
Arme und Kranke schatztest du schwer,
gabst dein Wissen nicht billig her
und prunktest hoch in Gelehrsamkeit.—
Kaufmann, schnell, mach sich bereit!
Sechster Spruch
Der Reiche dieser Welt, was hat er für Gewinn,
daß er muß mit Verlust von seinem Reichtum ziehn?
Der Kaufmann:
Wie sollt ich für dich bereitet sein!
Ich tat mein Geld in Häuser hinein,
meine Böden sind voll Kornes getragen,
meine Ware liegt auf Schiffen und Wagen…
Hab selbst viel schwere Fahrt getan—
doch keine ging so hart mich an.
Könnt ich mein Rechnung klar abschließen,
möcht mich der Tod nicht so verdrießen.
Der Tod:
Wer ehrlich seinen Handel führt,
nicht mehr aufschlägt, als ihm gebührt,
dem wird Gerechtigkeit geschehn,
wenn alle vor dem Richter stehn.
Hast du auf keinen Trug gedacht,
so ist dein Rechnung wohl gemacht,
braucht keine Ziffer mehr hinein.—
Komm her, Landsknecht, ich warte dein!
Siebter Spruch
Freund, streiten ist nicht g’nug,
du mußt auch überwinden,
wo du willst ew’ge Ruh
und ew’gen Frieden finden!
Der Landsknecht:
Ich weiß, mich meinet der Tod.
Schuf andern oft Todesnot—
nun hat sich das scharfe Schwert
wider mich selber gekehrt.
Will denn niemand mir Gnade geben?
Ich bitt dich, Tod, laß mich noch leben,
laß mich noch Gotte dienen baß,
den ich bei meinem Handwerk vergaß!
Der Tod:
Tritt nur hervor, dir hilft kein Klagen;
mußt deinen Packen selber tragen;
glaub schon, er lastet dir genug.
Dein Werke zeugen ohne Trug,
was Gut und Böses du getan;
der Lohn wird dir bemessen dran.
Niemand kann dich vom Urteil lösen.—
Schiffmann, dein Zeit ist hie gewesen!
Achter Spruch
Die Welt ist deine See,
der Schiffmann Gottes Geist,
das Schiff dein Leib, die Seel
ist’s, die nach Hause reist.
Der Schiffer:
Ich weiß nicht, Tod, wie es konnt geschehn —
ich hab dich oft mir nah gesehn;
aber wenn ich an Land gesessen,
war aller guter Vorsatz vergessen.
Mein alter Adam, frech und geil,
betrog mich um mein besser Teil.
Nun steh ich in der Sünden Not,
hilf mir, lieber Herr, durch deinen Tod!
Der Tod:
Hätt’st du Gottes Wort von Jugend an
recht vor deine Augen getan
und fleißig dein Werk danach geübt,
so ständst du nicht um dich selber betrübt.
Du sahst genugsam das End vor Augen;
nun will dein Reue wenig taugen.
Zieh ein die Segel, laß dein Sach! —
Komm, frommer Mann, folg mir gemach!
Neunter Spruch
Das überlichte Licht
schaut man in diesem Leben
nicht anders als wenn man
schier ins Dunkle sich begeben.
Der Klausner:
Das Sterben bringt mir wenig Leid;
wär ich nur recht von Grund bereit
und mein Gewissen frei und rein!
Oft brach der Böse bei mir ein
mit Anfechtungen schwer und groß.
Herr, mach mich meiner Sünden los!
Ich bekenn und bereu sie von Herzensgrund.
Sei mir gnädig zur letzten Stund!
Der Tod:
Du magst wohl frölich tanzen gehn,
im Himmel wirst du auferstehn.
Solche Arbeit, wie du sie getan,
heftet der Seele Flügel an.
Dein Beispiel wär vielen zu Frommen,
würd ihnen nicht so hart ankommen;
aber nun stehn sie da gar sauer.—
Tritt ein in die Reigen, Ackerbauer!
Zehnter Spruch
Freund, wer in jener Welt
will lauter Rosen brechen,
den müßen z’vor allhier
die Dornen g’nugsam stechen.
Der Bauer:
Mit Tanzen weiß ich nicht Bescheid,
ich hab mein ganze Lebenszeit
mit schwerer Arbeit hingebracht
trug Sorg und Müh bei Tag und Nacht,
wie ich den Acker dazu brächt
daß er viel Ernte geben möcht.
Stets war ich bang um Zehnt und Pacht;
Deiner hab‘ ich nicht gedacht.
Der Tod:
Wenn ich dein Tagwerk wohl anseh,
mein ich, daß Gott dich nicht verschmäh.
Dein Einsaat ist, wie auf dem Feld,
auch in dem Himmel wohl bestellt.
Gott wird dir alle Müh zumal
droben lohnen in seinem Saal.
Drum fürcht dich nun nicht allzusehr.—
Schön Jungfrau, nach dir steht mein Begehr!
Elfter Spruch
Auf, auf, der Bräutgam kommt:
Man geht nicht mit ihm ein,
wo man des Augenblicks
nicht kann bereitet sein.
Die Jungfrau:
Könnt ich doch einen Korb dir geben,
noch jung und schön ein bißchen leben!
Der Welt Lust fang ich an zu schmecken;
wer mocht unliebre Zeit aushecken?
Pfui, daß du hinter mich gegangen,
in deinem Netze mich zu fangen!
O laß mich noch kosten das Glück der Erden!
will fromm in meinem Alter werden.
Der Tod:
Bei Nacht umgehen gleich den Dieben,
das ist mein echt und recht Belieben.
Wer jung ist, zeitig in sich kehr!
Der Menschen Lüste trügen sehr.
Niemand hat hier ein bleibende Statt;
der Welt Lust seid ihr balde satt.
Tanzt willig drum nach meiner Weis‘! —
Geh, heb dich von dein’m Lager, Greis!
Zwölfter Spruch
Mensch, wenn dir auf der Welt
zu lang wird Weil und Zeit,
so kehr dich nur zu Gott
ins Nun der Ewigkeit!
Der Greis:
O Tod, wie hab ich auf dich geharrt!
War allzu lang mein Leidensfahrt.
Konntest mich armen Alten nicht finden?
War dir gesetzt, zu strafen mein Sünden?
Krankheit ist wohl eine schwere Plag,
wie die Welt heut fährt, ich nicht sehen mag.—
So wolle Gott meine Fehle vergeben,
mich einlassen in sein ewiges Leben.
Der Tod:
Komm, Alter, faß mich bei der Hand,
du sollst nun in das ander Land.
Dein Leiden wirst du bald vergessen,
wenn du vor Gottes Fuß gesessen.
Da gehn der Engel Melodein
lieblich zu deinen Ohren ein;
all Streit will sich in Einklang fügen.—
Folg nun, klein Kindlein in der Wiegen!
Dreizehnter Spruch
Die Seele, welche hier noch kleiner ist als klein,
wird in dem Himmelreich der schönste Engel sein.
Das Kind:
O Tod, wie soll ich das verstehn,
ich soll tanzen und kann nicht gehn?
wie magst du deinen Ruf anheben,
daß ich soll sterben vor meinem Leben,
abscheiden, eh ich angekommen,
eh denn gegeben, werden genommen?
Wie weinet meine Mutter so sehr!
O gib mich der Erden wieder her!
Der Tod:
Gott weiß, warum er mich pfeifen schickt,
und wen er ohn Sünd zu sich entrückt.
Gott weiß, weshalb er die Guten und Bösen
läßt lang, läßt kurz hie treiben ihr Wesen.
Ich pfeif euch zum Frieden, ich pfeif euch zur Qual,
ich pfeif euch in Gottes ewigen Saal.
Ich pfeife so laut, daß jeder mich hört—
Wer ist’s, der sich zu Gotte kehrt?
[Nach „Lübecker Totentanz“, 1463]
Vierzehnter Spruch
Die Seele, weil sie ist geborn zur Ewigkeit,
hat keine wahre Ruh in Dingen dieser Zeit.
Drum ist’s verwunderlich, daß du die Welt so liebst
und auf’s Vergängliche dich allzusehr begibst.
[Angelus Silesius, 1674]
|
English translation
First Adage
Leave all that you have
so that you may receive all!
Reject the world,
so that you gain it thousandfold!
In Heaven it is day!
In the Abyss it is night:
Here it is twilight:
blessed are those who view it aright.
Death:
The Dance, queue up for the dance;
emperor, bishop, citizen, farmer,
rich and poor and great and small,
gather around me! No use mourning.
Good for him who has the foresight
to do many good works
who is freed from his sins—
Today it’s “Hop to my pipe!”
Second Adage
People, the nature of this world
is to vanish with time.
Why, then, do you so
resist its splendor?
Emperor:
O Death, your sudden appearance
shakes me to the marrow of my bones.
Must kings, princes, and lords
bow before me and give praise
that I should be as without grace
like you, Death, slime of the earth?
I, who to men am leader and protector—
You make of me a meal for worms.
Death:
My lord emperor, here you were the highest,
you are first in line to dance with me.
Yours was the sword of righteousness
to settle strife, to ease pain;
but seeking fame and honor have made you blind,
you did not see your own great sin.
That is why you are so troubled by my call.—
Hold on, Bishop, the Dance begins.
Third Adage
When you want go straight to life eternal,
leave the world and stand aside!
Bishop:
O dear Lord, where should I go?
There is nowhere I can escape you.
Whether I look forward or backward,
I feel you, death, always standing beside me.
What good to you is my uprightness?
I must leave everything that I value
and now be scorned,
impure as a foul-smelling dog.
Death:
You should know better than anyone
that all mortals must die.
Your standing on Earth
is as the apostle of God;
but in a prideful pose
you ride your high horse.
Now your pride has turned to anguish—
Nobleman, give me your hand!
Fourth Adage
O sinner, if you consider well the fleeting Now
And then eternity,
you would do no evil.
Nobleman:
Death, I pray you hold!
Let me catch my breath before you rule!
I have spent my time badly,
I have rarely considered my death.
I thought nothing of drinking and carousing,
maltreated and tormented my employees.
Now I must travel, though unwilling,
and know not my destination.
Death:
Had you interceded for the poor
with your wealth, you would feel better;
but who can speak of want and need
before you great lords!
You were aware of your splendor,
hardly ready for my arrival…
now you are completely distraught.—
Now, physician, step up to the dance!
Fifth Adage
Your best friend, your body,
is your worst enemy,
it entangles and holds you back:
your best friend, always so well-intentioned!
Physician:
I’ve been your adversary,
brought help to many before you
who suffered terrible misery with disease.
Now, Death, do you come to myself,
where neither art nor medicine serve,
feeling a pulse is useless…
Would you examine all my frailty;
What judgement then will I receive?
Death:
You shall receive a righteous judgement
according to your works here on earth.
All your deeds are known to God:
You put some lives in mortal danger.
You supported the poor and sick diligently,
imparted your wisdom for a price,
and flaunted your knowledge grandly.—
Merchant, quickly, prepare yourself!
Sixth Adage
How does it profit the rich man of this world
that he must leave all his wealth as loss?
Merchant:
How shall I prepare for you?
I put my money in houses,
My warehouses are all filled with grain,
my wares are all in ships and wagons…
I myself have worked very hard.
But no one else has been so hard on me.
If I could clear my account,
death might not so greatly vex me.
Death:
Who pursues his business honorably,
never charging more than is due,
to him will justice be done
when all is put before the Judge.
If you have defrauded no one,
Then your account is properly closed,
no more figures need be entered there. —
Over here, Soldier, I’m waiting for you!
Seventh Adage
Friend, struggle is not enough,
you have to win,
if you would find eternal rest
and everlasting peace.
Foot-soldier:
I know that Death means me.
I’ve often caused the death of others—
now its sharp sword
is turned against me.
Will then no one grant me grace?
I pray you, Death, let me yet live,
even better, let me yet serve God,
whom I have forgotten in my work.
Death:
Just step forward; complaining won’t help you;
you must carry your pack yourself;
it’s no doubt heavy enough.
Your deeds display truthfully
the good and evil you have done;
you’ll draw your pay accordingly.
No one can save you from the judgement.—
Sailor, your time has come!
Eighth Adage
The world is your sea,
The Sailor, God’s Spirit,
The ship, your body, the soul
Is that which travels home.
Sailor:
I know not, Death, how it happened—
I have often seen you near;
but when I’m ashore,
I forget all my resolutions.
My old Adam, impudent and lecherous,
Betrays my better part.
Now I abide in the misery of sin,
help me, dear Lord, through Thy death!
Death:
Had you fixed your eyes on God’s word
from your youth
and diligently followed it in your work,
you’d not be so troubled within;
You saw your end clearly enough before your eyes;
now your regret is of little value.
Furl the sail; let the matter go! —
Come, pious man, follow me, steady!
Ninth Adage
The bright light
one sees in this life
is no different than
what one sees in total darkness.
Hermit:
Death to me brings little sorrow;
if only I were totally prepared
and my conscience free and pure!
Often the evil one approached me
With temptations great and strong.
Lord, relieve me from my sins!
From my heart I confess and regret them.
Be gracious to me at the last hour!
Death:
You may well dance for joy,
when you rise from the dead in heaven.
Such work as you have done
uplifts the wings of the soul.
Your example is too pious for many,
were it not so hard for them to reach;
but now they are just bitter. —
Step into line, farmer!
Tenth Adage
Friend, who in the next world
would just pick roses
must here expect the thorns
to prick him a bit.
Farmer:
I have no knowledge of dancing,
I have my whole life long
spent in hard labor,
borne care and toil by day and night
while I plowed the fields
that they might produce a good harvest.
I always feared the costs of tithe and rent;
never did I think of you.
Death:
When I view your daily toil,
I know that God does not disdain you.
Your planting is, as in the field,
also in heaven, well prepared.
Especially, God will there repay you
in His hall for all your toil.
Therefore, do not be afraid now. —
Sweet maiden, I’m ready for you!
Eleventh Adage
Up, up, the bridegroom comes:
one does not go in with him
if one cannot be ready
in a moment.
Maiden:
Could I just refuse you
and be young and pretty a little longer!
I’m just beginning to taste the world’s pleasures;
who would contrive unhappy times?
Fie! That you go behind my back
to catch me in your net!
O let me yet taste earth’s happiness!
I’ll grow pious when I’m old.
Death:
To go about at night like the thief,
that is my right and my preference.
Whoever is young, change course soon!
The pleasures of mankind are most deceptive.
No one has here a permanent place;
soon they are sated with the world’s pleasure.
So dance willingly to my tune! —
Come, get up from your couch old man!
Twelfth Adage
O Man, if your time in the world
becomes too long,
then turn to God alone
in the Now of eternity.
Old Man:
O Death, how I have waited for you!
My painful journey was much too long.
Could you not find me, an old man?
Were you put here to punish my sins?
Illness is a truly serious affliction,
I do not care to see how the world fares. —
May God so forgive my faults
as to admit me into His eternal life.
Death:
Come, old one, take my hand,
You should be now in another land.
Your sorrows you will soon forget
When seated at the feet of God.
There shall reach your ears
the angels’ lovely melodies;
all strife will disappear in harmony. —
Now follow, little child in the cradle!
Thirteenth Adage
The soul which here is smallest of all
will become the prettiest angel in heaven.
Child:
O Death, how can I make sense of this,
I should dance and can’t yet walk?
How can you call me now,
that I should die before I live,
depart before I arrive,
be taken away before being given?
How much does my mother grieve!
O give me back to the world!
Death:
God knows why He sends me to pipe,
and whom without sin He takes back to Himself.
God knows why He lets the good and the evil ones
carry on here for long time or short.
I pipe you to peace, I pipe you to torment,
I pipe you into God’s eternal hall.
I pipe loud enough that everyone hears—
Who is it that turns to God?
Fourteenth Adage
The soul, because it is born to eternity,
finds no true rest in things of this time.
So it is strange that you love the world so much
and commit yourself so completely to the ephemeral.
|