Obschon Amor übt (Melchior Franck): Difference between revisions
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Obschon Amor übt seine tück, | Obschon Amor übt seine tück, | ||
gegn mir, und lest mich gar kein glück, | gegn mir, und lest mich gar kein glück, | ||
kein lust noch freud erleben, | kein lust noch freud erleben, | ||
so freut mich doch im Hertzen mein, | so freut mich doch im Hertzen mein, | ||
dasz dielieb, so mich gnommen ein, | dasz dielieb, so mich gnommen ein, | ||
ob sie schon ist vergeben, | ob sie schon ist vergeben, | ||
dennoch war glegt an solches ort, | dennoch war glegt an solches ort, | ||
da es mich nicht soll reuen, | da es mich nicht soll reuen, | ||
eh ich abliek, ich führ eh fort, | eh ich abliek, ich führ eh fort, | ||
und thätt die lieb verneuen, | und thätt die lieb verneuen, | ||
all noth und pein ist mir ein schertz, | all noth und pein ist mir ein schertz, | ||
erfrischt mir nur mein gmüth und hertz, | erfrischt mir nur mein gmüth und hertz, | ||
drumb trauren ich ein stelle, | drumb trauren ich ein stelle, | ||
es traure wer da wölle. | es traure wer da wölle. | ||
Ich meine zwar ohn unter lasz | Ich meine zwar ohn unter lasz | ||
und habstets meine augen nasz, | und habstets meine augen nasz, | ||
dasz wasser drausz thut rinnen, | dasz wasser drausz thut rinnen, | ||
vil tauzent seufftzer tieffund schwer, | vil tauzent seufftzer tieffund schwer, | ||
so ihmnem Hertzen kommen her, | so ihmnem Hertzen kommen her, | ||
angst und noth ist darinnen: | angst und noth ist darinnen: | ||
Noch lasz ichs mich nicht fechten an, | Noch lasz ichs mich nicht fechten an, | ||
es lest mich nicht ungschlaffen, | es lest mich nicht ungschlaffen, | ||
all pein und schmerzen die ich han, | all pein und schmerzen die ich han, | ||
gebn mir wenig zu schaffen, | gebn mir wenig zu schaffen, | ||
ick kan nicht haben grösser freud, | ick kan nicht haben grösser freud, | ||
alls wann ich gnugsam klag mein Leid, | alls wann ich gnugsam klag mein Leid, | ||
Gott geb wen es thu irren, | Gott geb wen es thu irren, | ||
mich thut es nicht verwirren. | mich thut es nicht verwirren. | ||
Mancher beweint die pein und schmertz, | Mancher beweint die pein und schmertz, | ||
so ihm besessen hat sein hertz, | so ihm besessen hat sein hertz, | ||
ohn unter lasz thut plagen, | ohn unter lasz thut plagen, | ||
solch pein und schmerz beweinich nicht, | solch pein und schmerz beweinich nicht, | ||
kein schmerz und pein mirs hertze bricht, | kein schmerz und pein mirs hertze bricht, | ||
ich thu mich nivht beklagen: | ich thu mich nivht beklagen: | ||
All trauren mir vergeht zu hand, | All trauren mir vergeht zu hand, | ||
wenn ich an dich gedencke, | wenn ich an dich gedencke, | ||
dasz du die schönst bist inn dem Land, | dasz du die schönst bist inn dem Land, | ||
mich dir zu eygen schencke, | mich dir zu eygen schencke, | ||
die lieb mir besser gfalln thut, | die lieb mir besser gfalln thut, | ||
als mein Leben wers nochso gut, | als mein Leben wers nochso gut, | ||
wer mir das nit thut gännen, | wer mir das nit thut gännen, | ||
dem thu all freud zerrinnen.}} | dem thu all freud zerrinnen.}} | ||
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Revision as of 14:46, 22 November 2020
Music files
ICON | SOURCE |
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File details | |
Help |
- Editor: André Vierendeels (submitted 2017-04-17). Score information: A4, 4 pages, 70 kB Copyright: CPDL
- Edition notes:
General Information
Title: Obschon Amor übt
Composer: Melchior Franck
Lyricist:
Number of voices: 3vv Voicing: SST
Genre: Secular, Madrigal
Language: German
Instruments: A cappella
First published: 1611 in Tricinia nova, no. 7
Description:
External websites:
Original text and translations
German text
Obschon Amor übt seine tück,
gegn mir, und lest mich gar kein glück,
kein lust noch freud erleben,
so freut mich doch im Hertzen mein,
dasz dielieb, so mich gnommen ein,
ob sie schon ist vergeben,
dennoch war glegt an solches ort,
da es mich nicht soll reuen,
eh ich abliek, ich führ eh fort,
und thätt die lieb verneuen,
all noth und pein ist mir ein schertz,
erfrischt mir nur mein gmüth und hertz,
drumb trauren ich ein stelle,
es traure wer da wölle.
Ich meine zwar ohn unter lasz
und habstets meine augen nasz,
dasz wasser drausz thut rinnen,
vil tauzent seufftzer tieffund schwer,
so ihmnem Hertzen kommen her,
angst und noth ist darinnen:
Noch lasz ichs mich nicht fechten an,
es lest mich nicht ungschlaffen,
all pein und schmerzen die ich han,
gebn mir wenig zu schaffen,
ick kan nicht haben grösser freud,
alls wann ich gnugsam klag mein Leid,
Gott geb wen es thu irren,
mich thut es nicht verwirren.
Mancher beweint die pein und schmertz,
so ihm besessen hat sein hertz,
ohn unter lasz thut plagen,
solch pein und schmerz beweinich nicht,
kein schmerz und pein mirs hertze bricht,
ich thu mich nivht beklagen:
All trauren mir vergeht zu hand,
wenn ich an dich gedencke,
dasz du die schönst bist inn dem Land,
mich dir zu eygen schencke,
die lieb mir besser gfalln thut,
als mein Leben wers nochso gut,
wer mir das nit thut gännen,
dem thu all freud zerrinnen.