Lieder 1-6 (Book 2) (Nikolaus Betscher)

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Editor: Klaus Föhl (submitted 2013-03-25).   Score information: A4, 16 pages, 166 kB   Copyright: CPDL
Edition notes: Pieces one to six out of twelve in Liv II. Collated from the 3 partbooks (Canto, Alto & Baſso) of Liv II. Text as in original, not modernised.

General Information

Title: Lieder 1-6 (Book 2)
Composer: Nikolaus Betscher

Number of voices: 3vv   Voicing: SAB

Genre: SecularPartsong

Language: German
Instruments: A cappella

First published: 1800 in Gesellschafts Lieder - Wieder die Mode, no. 2

Description: from Gesellschafts Lieder - Book 2. List of works:

  1. Singen ist der Meister
  2. Das Waſſer und der Wein
  3. Die Mücke und der Elephant
  4. Der gute Humor
  5. Stöhre die Musich nicht
  6. Nicht alle Bettler lügen

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Original text and translations

German.png German text

Piano Forte, Clarinet,
Waldhorn Fagott und silber Flöt bezauberen das Ohr.
Doch wenn Mirando Lieder, Lieder singt,
sein Mund, sein Mund, sein Mund, sein Mund
wie Seraphs Harpfe klingt,
schweigt, schweigt, schweigt Instrumenten Chor.
O! säng er uns eins vor! O! säng er uns eins vor.

Der Wein zum Wasser zornig sprach:
was mischest dich in meine Sach?
das heist den Schöpfer tadeln
das Frauenzimmer fürchtet dich,
die Männer würgest iämmerlich;
man zwingt mich, dich zu adeln.
bald bist du scharf, zu süs, zu saur, bald
bist zu scharf, zu süs, zu saur,
dass flucht der Herr so gar der Baur so gar der
Baur. der Würth liebt mich, der Würth liebt mich,
der Würth liebt mich, dieweil ich dich vermehr,
vermehr vermehr und trinkbar mach,
auch Mauth und den Acis verlach, verlach
auch Mauth und den Acis verlach verlach,
der Würth liebt mich, der Würth liebt mich, der Würth liebt mich
dieweil ich dich vermehr,
vermehr vermehr und trinkbar mach,
auch Mauth und den Acis verlach, verlach
auch Mauth und den Acis verlach
verlach verlach,
verlach verlach, verlach.

Du kleines Ding! sprach Elephas
was setzest dich auf meine Nass? auf meine Nass?
der Adler selbst ia nicht fliegt mir ins Angesicht.
Die Mücke gab ihm welche Stich, Stich,
Stich, Stich, Stich,
Er schrie und bebte iämmerlich.
das ist zwar nur Gedicht, doch welche Lehre spricht?
Verachte nie, was klein, verachte, nie, was klein,
es schadet insgemein.

Der gut Humor, alt deutsch gesagt,
giebt nach wie vor, so man ihn fragt.
thut einer wild so spricht er mild,
und lächelt Nein! und lächelt Nein!
wie Ia! dazu.
von iedem denkt er löblich gut,
und was er schenkt, giebt er mit Muth;
ist Menschen Freund, kennt
keinen Feind; so lebt er froh, so lebt er froh,
und stirbt, und stirbt in Ruh’
und stirbt, und stirbt in Ruh’.

Man sagt: die Musikanten nie können fangen an;
und wenn sie angefangen, so
hörens nimmer auf.
Wir singen zum Vergnügen, und der uns gerne hört,
weiss dass es uns mus fügen,
und keine, und keine, und keine Musick stört.
das Sirach weise lehrt,
das Sirach weise weise lehrt.

Ein armer Mann sass an dem Weeg,
wo sein Starost vorüber ritt.
Was schlenzest du, sprach er, so träg,
ich bettle da um Brod, und bitt
Das Betteln ist verbothen hier.
O! Gott! wenn dieses wär!
Allein, es heisst: ihr Bauren ihr!
gebt nur, gebt nur, gebt alles, alles her!

So gieng es mir, und iedermann
wird exequirt bis auf das Blut.
ist's Wunder wenn der Unterthan
mus lassen Haus sammt Hab und Gut?
vom Geld, das wir auf Zins gethan,
erfolget kein Procent.
so wird gebothen iedermann,
zu betteln, betteln, ohne, ohne End.

O guter Mann! was sagt ihr mir?
so was hab niemal decretirt,
Ich kann wahrhaftig nicht dafür;
mein Cabinet das Ruder führt.
das weiss ich wohl, und ieder Stand
den guten Herren kennt;
Er sey, sagt man, der Herr vom Land,
doch leider! leider! leider! nicht Regent.