Der Mensch vor Gott wohl selig ist, SWV 129 (Heinrich Schütz): Difference between revisions
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{{Vs|1}} Der Mensch für Gott wohl selig ist, | |||
dem die Sünd ist vergeben | dem die Sünd ist vergeben | ||
aus lauter Gnad durch Jesum Christ, | aus lauter Gnad durch Jesum Christ, | ||
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durch sein Blut, Tod und Wunden. | durch sein Blut, Tod und Wunden. | ||
2. Wer auf ihn setzt sein Zuversicht, | {{Vs|2}} Wer auf ihn setzt sein Zuversicht, | ||
der steht in Gottes Hulde, | |||
er kommt nicht in das streng Gericht, | |||
durchstrichen ist sein Schulde, | |||
doch muss solch Herz in wahrer Reu | |||
sein Sünd bekennen ohne Scheu | |||
und Zuflucht han zur Gnade. | |||
{{Vs|3}} Da ich mein Sünd verschweigen wollt, | |||
bracht mirs unsäglich Schmerzen, | |||
ich wüsst nicht, wo ich bleiben sollt, | |||
so sehr drückt michs am Herzen, | |||
Das Mark verschwand mir im Gebein | |||
für großer Angst der Seelen mein. | |||
der Herzwurm mich stets naget. | |||
{{Vs|4}} Schwer deine Hand war über mir, | |||
drückt mich ohn alle Maße, | |||
Tag und Nacht ich nicht ruht dafür, | |||
wollt'st nur kein Frieden lassen. | |||
Davon verging mein's Lebenskraft, | |||
wie Laub und Gras, wenn's ohne Saft | |||
von steter Hitz verdorret. | |||
{{Vs|5}} Drum mein Herz endlich brach herfür, | |||
konnt's nicht länger verhelen. | |||
Ich sprach: Ich will Herr Gott für dir | |||
rein beichten was mich quälet. | |||
Sobald ich nur um Gnade bat, | |||
vergabst du mir die Missetat, | |||
damit ich dich erzürnet.}} | |||
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<br><br><br><poem> | |||
{{Vs|6}} Dafür all Heilign in gemein | |||
zu rechter Zeit dich bitten. | |||
Du wolltest ihn'n genädig sein, | |||
ob sie wär'n aus geschritten. | |||
Du nimmst dich ihr in Gnaden an. | |||
Wenn dein Fluten gehn heran, | |||
werden sie nicht verderbet. | |||
{{Vs|7}} Du bist mein Schirm, wirst durch dein Gnad | |||
für Angst mich wohl behüten, | |||
dass ich errettet, frühe und spat | |||
fröhlich rühm deine Güte. | |||
Du zeigest uns den rechten Weg | |||
zu gehen auf des Lebens Steg | |||
durch dein Antltz geleitet.. | |||
{{Vs|8}} Seid doch nicht wie das dumme Vieh, | |||
das nichts weiß noch verstehet. | |||
Mit Zaum und G'biss hat man viel Müh, | |||
ehe es zur Hand recht gehet. | |||
Bedenkt doch, dass ihr Menschen seid, | |||
die willig sollten allezeit | |||
Gott ihrem Schöpfer folgen. | |||
{{Vs|9}} Der gottlos Hauf findet viel Plag, | |||
sein Lohn wird er empfangen. | |||
wer hofft in Gott und folgt ihm nach, | |||
den wird die Güt umfangen. | |||
Seid fröhlich, lieben Christenleut, | |||
des Herren Gnad bringt euch zur Freud, | |||
ewig sollt ihr Gott preisen. | |||
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{{Text|German| | |||
''Original spelling:'' | |||
{{Vs|1}} Der Mensch für Gott wol seelig ist, | |||
dem die Sünd ist vergeben | |||
aus lauter Gnad durch Jesum Christ, | |||
der uns erwarb das Leben, | |||
deckt zu all unser Missethat, | |||
zahlt, was er nicht verschuldet hat, | |||
durch sein Blut, Todt und Wunden. | |||
{{Vs|2}} Wer auff ihn setzt sein Zuversicht/ | |||
der steht in Gottes Hulde/ | |||
er kömpt nicht in das streng Gericht/ | |||
durchstrichen ist sein Schulde. | |||
Doch muß solch Hertz in wahrer Rew | |||
sein Sünd bekennen ohne Schew | |||
und Zuflucht han zur Gnade. | |||
{{Vs|3}} Da ich mein Sünd verschweigen wolt, | |||
bracht mirs unsäglich Schmertzen/ | |||
ich wust nicht/ wo ich bleiben solt/ | |||
so sehr druckt michs am Hertzen/ | |||
Das Marck verschwand mir im Gebein/ | |||
für grosser Angst der Seelen mein/ | |||
der Hertzwurm mich stets naget. | |||
{{Vs|4}} Schwer deine Hand war über mir/ | |||
druckt mich ohn alle Masse/ | |||
Tag und Nacht ich nicht ruht dafür/ | |||
woltst nur kein Frieden lassen/ | |||
Darvon vergieng meins Lebenskrafft/ | |||
wie Laub und Gras/ wenns ohne Safft/ | |||
von steter Hitz verdorret. | |||
{{Vs|5}} Drumb mein Hertz endlich brach herfür, | |||
kunds nicht länger verhelen/ | |||
Ich sprach: Ich will HErr GOtt für dir | |||
rein beichten was mich quelet/ | |||
So bald ich nur umb Gnade bat/ | |||
vergabstu mir die Missethat/ | |||
damit ich dich erzürnet.}} | |||
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<br><br><br><poem> | |||
{{Vs|6}} Dafür all Heilgn in gemein | |||
zu rechter Zeit dich bitten/ | |||
Du woltest ihnn genedig seyn/ | |||
ob sie wern aus geschritten/ | |||
Du nimst dich ihr in Gnaden an/ | |||
Wenn dein Fluten gehn heran/ | |||
werden sie nicht verderbet. | |||
{{Vs|7}} Du bist mein Schirm/ wirst durch dein Gnad/ | |||
für Angst mich wohl behüten/ | |||
daß ich errettet/ frühe und spat | |||
fröhlich rühm deine Güte. | |||
Du zeigest uns den rechten Weg/ | |||
zu gehen auff des Lebens Steg/ | |||
durch dein Antltz geleitet.. | |||
{{Vs|8}} Seyd doch nicht wie das tumme Vieh/ | |||
das nichts weiß noch verstehet/ | |||
Mit Zaum und Gbiß hat man viel Müh/ | |||
ehe es zur Hand recht gehet/ | |||
Bedenckt doch daß ihr Menschen seyd/ | |||
die willig solten allezeit/ | |||
Gott ihrem Schöpffer folgen. | |||
{{Vs|9}} Der gottloß Hauff findet viel Plag/ | |||
seinn Lohn wird er empfahen. | |||
Wer hofft in Gott/ und folgt ihm nach/ | |||
dem wird die Güt umbfahen/ | |||
Seyd fröhlich lieben Christenleut/ | |||
des HErren Gnad bringt euch zur Frewd/ | |||
ewig solt ihr Gott preisen. | |||
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{{Text|German| | |||
''Verses provided by the Blankenburg edition with sometimes altered wording and pre-1996 spelling:'' | |||
{{Vs|1}} Der Mensch vor Gott wohl selig ist, | |||
dem die Sünd ist vergeben | |||
aus lauter Gnad durch Jesum Christ, | |||
der uns erwarb das Leben, | |||
deckt zu all unser Missetat, | |||
zahlt, was er nicht verschuldet hat, | |||
durch sein Blut, Tod und Wunden. | |||
{{Vs|2}} Wer auf ihn setzt sein Zuversicht, | |||
der steht in Gottes Hulde, | der steht in Gottes Hulde, | ||
er kommt nicht in das streng Gericht, | er kommt nicht in das streng Gericht, | ||
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doch muß solch Herz in wahrer Reu | doch muß solch Herz in wahrer Reu | ||
sein Sünd bekennen ohne Scheu | sein Sünd bekennen ohne Scheu | ||
und Zuflucht han zur Gnade. | und Zuflucht han zur Gnade.}} | ||
{{mdl}} | |||
3 | <poem><br><br><br> | ||
{{Vs|3}} Da ich mein Sünd verschweigen wollt, | |||
bracht mirs unsäglich Schmerzen, | bracht mirs unsäglich Schmerzen, | ||
ich wüßt nicht, wo ich bleiben sollt, | ich wüßt nicht, wo ich bleiben sollt, | ||
Line 46: | Line 201: | ||
damit ich dich erzürnet. | damit ich dich erzürnet. | ||
9 | {{Vs|9}} Der gottlos Hauf findet viel Plag | ||
sein Lohn wird er empfangen, | sein Lohn wird er empfangen, | ||
wer hofft auf Gott und folgt ihm nach, | wer hofft auf Gott und folgt ihm nach, | ||
Line 52: | Line 207: | ||
Seid fröhlich, lieben Christenleut, | Seid fröhlich, lieben Christenleut, | ||
des Herren Gnad bringt euch zur Freud, | des Herren Gnad bringt euch zur Freud, | ||
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Revision as of 10:20, 20 April 2019
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Help |
- Editor: James Gibb (submitted 2017-08-23). Score information: A4, 1 page, 33 kB Copyright: CPDL
- Edition notes: Transcribed from the Blankenburg edition on IMSLP. MusicXML source file(s) in compressed .mxl format.
General Information
Title: Der Mensch vor Gott wohl selig ist, SWV 129
Composer: Heinrich Schütz
Lyricist: Cornelius Becker
Number of voices: 4vv Voicing: SATB
Genre: Sacred, Chorale
Language: German
Instruments: A cappella
First published: 1628 in Psalmen Davids, Op. 5. Revised by Schütz in 1661, no. 32
2nd published: 1957 by Walter Blankenburg in Neue Schütz-Ausgabe, Vol. 6
Description: Psalm 32 from the Becker Psalter.
External websites:
Original text and translations
German text Modernized spelling: |
6 Dafür all Heilign in gemein |
German text Original spelling: |
6 Dafür all Heilgn in gemein |
German text Verses provided by the Blankenburg edition with sometimes altered wording and pre-1996 spelling: |
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