Barmherzig treuer Gott (Christian Knorr von Rosenroth): Difference between revisions
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Music files
ICON | SOURCE |
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Mp3 | |
MusicXML | |
File details | |
Help |
- Editor: Klaas Spijker (submitted 2020-10-14). Score information: A4, 1 page, 45 kB Copyright: CC BY NC ND
- Edition notes:
General Information
Title: Barmherzig treuer Gott
Composer: Christian Knorr von Rosenroth
Lyricist: Christian Knorr von Rosenroth
Number of voices: 2vv Voicing: S
Genre: Sacred, Aria
Language: German
Instruments: Basso continuo
First published: 1684
in Neuer Helicon mit seiner Neun Musen, das ist: Geistliche Sitten-Lieder, &c. Nurnberg, 1684
Description:
External websites:
Original text and translations
German text
1.
Barmhertzig treuer Gott hier kommt ein Sünder an
Der denckt an jene Zeit in der er war gefället:
Und klaget was er kan;
daß ihn der Seelen-Fall so jammerlich zerschellet.
2.
Mein Vater! ich gesteh/ mein Will und meine Lust/
Ist gifftig-böser Art; mein Fleisch ist voller Sünde/
Es ist dir wohl bewust;
Wie offt ich diesen Greu'l mit Seuffzer bey mir finde.
3.
Ich kan nicht gutes thun/ das Laster wohnt in mir
Die Erb-Lust klebt mir an; ich seh wohl was wir sollen/
Doch fall ich für und für:
Diß ist der Menschen Art/ sie thun auch was sie wollen.
4.
Hat gleich dein reiner Geist den Schandfleck zugedeckt/
Als er/ durch Christi Blut/ mich dir/ O Gott/ geweihet;
Der Grund blieb doch befleckt:
Und nun befind ich wohl/ wie sich der Wust verneuet.
5.
Drumb streit ich mit mir selbst/ bey meiner Liebe Ziel:
Wenn dein gerechter Grimm mich in der Lust sol schrecken;
Da wird mirs denn zuviel:
Da siegt der alte Mensch/ der neue bleibet stecken.
6.
Sey ich den Nächsten an/ und denck an meine Pflicht/
So müh' und zwing ich mich auch ihn wie mich zu lieben.
Ach! aber was geschicht?
Ich fange kaum was an so bin ich eingetrieben.
7.
Nun HERR/ du siehst es wohl/ in mir ist keine Krafft/
Dein Finger muß es thun/ dafern ich recht soll leben/
Nach deiner Eigenschafft:
Sonst bleib ich immer todt und in der Sünde kleben.
8.
Drumb/ HErr/ so greiff mich an/ und reiß mich selber fort:
Ertödte mich in dir damit ich heilig lebe/
und auff das Lebens-Wort/
Durch deines Geistes Trieb was besser Achtung gebe.
9.
Und fall ich manchmal hin; so hülf mir wieder auff/
Regiere meinen Gang biß an mein letztes Ende/
Daß ich den Lebens-Lauff/
Der mich so müde macht/ in deiner Gunst vollende.