Ich stund an einem Morgen (Heinrich Isaac)

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  • (Posted 2016-11-17)  CPDL #41903:         
Editor: Ulrich Alpers (submitted 2016-11-17).   Score information: A4, 4 pages, 362 kB   Copyright: CC BY SA
Edition notes:

General Information

Title: Ich stund an einem Morgen
Composer: Heinrich Isaac
Lyricist:

Number of voices: 4vv   Voicing: SATB
Genre: SecularLied

Language: German
Instruments: A cappella

First published: 1544 in 115 guter neuer Liedlein (Hans Ott), no. 73
    2nd published: c.1545 in Gassenhawer und Reutterliedlin (Christian Egenolff), no. 49
Description: 

External websites:

Original text and translations

German.png German text

1.
Ich stund an einem Morgen
(gar) heimlich an einem Ort.
Da hätt ich mich verborgen,
ich hört klägliche Wort
von einem Fräulein, war hübsch und fein.
Es stand bei seinem Buhlen,
es muß geschieden sein.

2.
"Herzlieb, ich hab vernommen,
du wöllst von hinnen schier.
Wann willst du wieder kommen?
Das sollst du sagen mir."
"Merk auf, mein Lieb, was ich dir sag,
Mein Zukunft tust mich fragen,
weiß weder Stund noch Tag."

3.
Das Fräulein weinet sehre,
sein Herz war Traurens voll:
"So gib mir Weis und Lehre,
wie ich mich halten soll.
Für dich setz ich mein Hab und Gut,
und willst du hier beleiben,
ich verzehr dich Jahr und Tag."

4.
Der Knab, der sprach aus Mute:
"Dein' Willen ich wohl spür;
Verzehr ich dir dein Gute,
ein Jahr ist bald dahin.
Dennoch muß es geschieden sein.
Ich will dich freundlich bitten,
setz du den Willen drein."

5.
Das Fräulein, das schrie "Morte,
mort über alles Leid!
Mich kränken deine Worte,
Herzlieb, nicht von mir scheid!
Für dich setz ich mein Gut und Ehr,
und sollt ich mit dir ziehen,
kein Weg ist mir zu fern."

6.
Da sprach der Knab mit Sitten:
"Mein Schatz, ob allem Gut,
ich will dich freundlich bitten,
schlag solches aus deinem Mut!
Gedenk mehr an die Freunde dein,
die dir kein Arges trauen
und täglich bei dir sein."

7.
Da kehrt er ihr den Rücken,
er sprach nicht mehr mit ihr.
Das Fräulein tät sich schmucken
in einen Winkel schier.
Es weinet, daß sie schier verging.
Dies hat ein Schreiber gesungen,
wie es dem Fräulein ging.