Gott unser Herr, mächtig durchs Wort, SWV 147 (Heinrich Schütz)

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  • (Posted 2019-05-12)  CPDL #54218: 
Original pitch:
1628 Version: (MS) (OS)       Score information: A4, 2 pages, 65 kB   
1661 Version: (MS (OS)       Score information: A4, 2 pages, 70 kB   
Transposed down a fourth:
1628 Version: (MS) (OS)   Score information: A4, 2 pages, 73 kB   
1661 Version: (MS) (OS)   Score information: A4, 2 pages, 77 kB   
Editor: Gerd Eichler (submitted 2019-05-12).   Copyright: CPDL
Edition notes:
  • (Posted 2017-08-26)  CPDL #46080:         
Editor: James Gibb (submitted 2017-08-26).   Score information: A4, 1 page, 34 kB   Copyright: CPDL
Edition notes: Transcribed from the Blankenburg edition on IMSLP.

General Information

Title: Gott unser Herr, mächtig durchs Wort, SWV 147
Composer: Heinrich Schütz
Lyricist: Cornelius Becker

Number of voices: 4vv   Voicing: SATB
Genre: SacredChorale

Language: German
Instruments: A cappella

First published: 1628 in Psalmen Davids, Op. 5. Revised by Schütz in 1661, no. 50
    2nd published: 1894 in Heinrich Schütz: Sämtliche Werke, Volume 16, no. 50
    3rd published: 1957 in Neue Schütz-Ausgabe, Volume 6, p. 51
Description: Psalm 50 from the Becker Psalter.

External websites:

Original text and translations

Original text and translations may be found at Psalm 50.

German.png German text

Modernized spelling:
1  Gott unser Herr, mächtig durchs Wort,
All Welt mit Treuen meinet,
Sein Evangelium wird gehort,
Soweit die Sonne scheinet,
Er wandert durch den Erdkreis ganz,
Aus Zion bricht der schöne Glanz,
Gott kommt und schweigt nicht stille.

2  Für ihm geht fressend Feuer her,
Groß Wetter um ihn scheinet,
Der Herr ruft an Himmel und Erd,
Er richtet die Gemeine.
Er spricht: Sammlet die Heilgen mein,
Die meinen Bund von Herzen rein
Mehr achten als des Opfers.

3  Die Himmel, zu seim Dienst bereit,
Sollen das Recht verkünden,
Aus lauter Gnad und Gütigkeit
Kommt Vergebung der Sünden,
Dies aller Welt werd kundgetan,
Für Gottes G'richt kann nichts bestahn,
Was Christi Tod nicht sühnet.

4  Hör, mein Volk, und merk auf mit Fleiß,
Denn ich will mich dir zeigen,
Ich bin der Herr, das ist dein Preis,
Dass ich, Gott, dein bin, eigen,
An Opfern läßt du's fehlen nicht,
Dein Brandopfer sind zugericht
Für mir mit großen Haufen.

5  Es ist ein falscher Wahn dabei;
Willt mich mit dir versühnen
Und durch solch deine Heuchelei
Mein Gnad und Huld verdienen,
Wenn ich der Böck benötigt wär,
Oder der Farren achtet sehr,
Ich wollt's bei dir nicht suchen.

6  Denn alle Tier im Wald sind mein,
Die Vögel auf dem Felde,
Was fleucht und geht bei tausnd herein
Auf Bergen und in Wälden,
Ich kenn sie all, sie sind für mir,
Ich wollt davon nichts sagen dir,
Wenn ich danach mich sehnet.


 

7  Der ganze Erdkreis weit und breit
Und was darauf tut weben
Ist mein, durch meine Gütigkeit
Hat alles Odm und Leben,
Wozu soll denn nun solche Weis,
Dass du mir opferst Trank und Speis,
Mein Huld damit zu'rwerben?

8  Willst du mir dienen? Opfre Dank,
Tu dein Gelübd bezahlen
Mit Ghorsam all dein Leben lang,
Daran hab ich Gefallen,
Ruf mich an in der Zeit der Not,
Ich helf dir als dein treuer Gott,
Dafür sollst du mich preisen.

9  Zum Gottlosn aber spricht der Herr:
Mein Recht willst du verkünden,
Rühmst meinen Bund mit Worten sehr
Und lebst gleichwohl in Sünden,
Du hassest Zucht und Grechtigkeit
Und wirfst mein Wort zurücke weit,
Heißt das meinen Bund halten?

10  Du läufst mit Dieben um die Wett,
Kannst dein Nächsten betrügen,
Treibst Büberei im fremden Bett,
Dein Zung redt nichts denn Lügen,
Auf Untreu bist du abgericht,
Und schonst auch deines Brudern nicht,
O weh der großen Greuel.

11  Schweig ich ein Zeit, so meinst du schlecht,
Mir lieben solche Tücke,
Doch ich will dich noch strafen recht
Und dir's einmal fürrücken,
Das merkt, ihr gottsvergessne Leut,
Wer will euch retten zu der Zeit,
Wenn mein Rach euch hinreißet?

12  Mein Gnade und Barmherzigkeit
An denen ich beweise,
Die in des Glaubens Heiligkeit
Mir dienen und mich preisen,
Das ist der Weg, den du mußt gehn,
Wenn du bei mir in Gnad willst stehn,
Und ewig selig werden.

German.png German text

Original spelling:
1  Gott unſer HErr mächtig durchs Wort/
All Welt mit Treuen meinet/
Sein Evangelum wird gehort/
Soweit die Sonne ſcheinet/
Er wandert durch den Erdkreiß gantz/
Aus Zion bricht der ſchöne Glantz,
Gott kömt und ſchweigt nicht ſtille.

2  Für ihm geht freſſend Fewer her/
Gros Wetter umb ihn ſcheinet/
Der HErr rufft an Himmel und Erd/
Er richtet die Gemeine.
Er ſpricht: Samlet die Heilign mein/
Die meinen Bund von Hertzen rein
Mehr achten als des Opffers.

3  Die Himmel, zu ſeim Dienſt bereit
Sollen das Recht verkünden/
Aus lauter Gnad und Gütigkeit
Kömpt Vergebung der Sünden/
Diß aller Welt werd kund gethan/
Für Gottes Gricht kann nichts beſtahn/
Was Chriſti Tod nicht ſühnet.

4  Hör mein Volck, und merck auff mit Fleis/
Denn ich will mich dir zeigen/
Ich bin der HErr/ daß iſt dein Preiß/
Daß Ich GOtt dein bin eigen/
An Opffern leſtus fehlen nicht/
Dein Brandopffer ſind zugericht
Für mir mit groſſen Hauffen.

5  Es iſt ein falſcher Wahn dabey/
Wilt mich mit dir verſühnen/
Und durch ſolch deine Heucheley
Mein Gnad und Huld verdienen/
Wenn ich der Böck benötigt wer/
Oder der Farren achtet ſehr/
Ich wolts bey dir nicht ſuchen.

6  Denn alle Thier im Wald ſind mein/
Die Vogel auff dem Felde/
Was fleucht und geht bey tauſnd herein
Auff Bergen und in Wälden/
Ich kenn ſie all/ ſie ſind für mir/
Ich wollt darvon nichts ſagen dir/
Wenn ich darnach mich ſehnet.


 

7  Der gantze Erdkreis weit und breit/
Und was darauff thut weben/
Iſt mein/ durch meine Gütigkeit
Hat alles Odm und Leben.
Worzu ſoll denn nun ſolche Weis/
Daß du mir opfferſt Tranck und Speis
Mein Huld damit zurwerben?

8  Willtu mir dienen? Opffre Dank/
Thu dein Gelübd bezalen
Mit Ghorſam all dein Leben lang/
Daran hab ich Gefallen.
Ruff mich an in der Zeit der Noth/
Ich helff dir als dein trewer Gott/
Dafür ſoltu mich preiſen.

9  Zum Gottloſn aber ſpricht der HErr/
Mein Recht willtu verkünden/
Rühmſt meinen Bund mit Worten ſehr/
Und lebſt gleichwol in Sünden/
Du haſſeſt Zucht und Grechtigkeit/
Und wirffſt mein Wort zurücke weit/
Heiſt das meinen Bund halten?

10  Du leuffſt mit Dieben umb die Wett/
Kanſt dein Nechſten betriegen/
Treibſt Büberey im frembden Bett/
Dein Zung redt nichts denn Lügen/
Auff Untrew biſtu abgericht/
Und ſchonſt auch deines Brudern nicht/
O weh der großen Grewel.

11  Schweig ich ein Zeit/ ſo meynſtu ſchlecht
Mir lieben ſolche Tücke/
Doch ich wil dich noch ſtraffen recht/
Und dirs einmal fürrücken/
Das merckt ihr gottsvergeſſne Leut/
Wer wil euch retten zu der Zeit/
Wenn mein Rach euch hinreiſſet?

12  Mein Gnade und Barmherzigkeit
An denen ich beweiſe/
Die in des Glaubens Heiligkeit
Mir dienen/ und mich preiſen.
Das iſt der Weg/ den du muſt gehn/
Wenn du bey mir in Gnad willt ſtehn/
Und ewig ſelig werden.

German.png German text

Verses provided by the Blankenburg edition with sometimes altered wording and pre-1996 spelling:
1  Gott unser Herr, mächtig durchs Wort,
all Welt mit Treuen mei/net,
sein Evangelium wird gehört,
soweit die Sonne scheinet,
er wandert durch den Erdkreis ganz,
aus Zion bricht der schöne Glanz,
Gott kommt und schweigt nicht stille.

2  Vor ihm geht fressend Feuer her,
groß Wetter um ihn scheinet,
der Herr ruft an Himmel und Erd,
er richtet die Gemeine.
Er spricht: Sammelt die Heilgen mein,
die meinen Bund von Herzen rein
mehr achten als das Opfer.

 

3  Die Himmel, zu seim Dienst bereit,
sollen das Recht verkünden,
aus lauter Gnad und Gütigkeit
kommt Vergebung der Sünden,
dies aller Welt werd kund getan,
vor Gottes G'richt kann nichts bestahn,
was Christi Tod nicht sühnet.

4  Hör, mein Volk, und merk auf mit Fleiß,
denn ich will mich dir zeigen,
ich bin der Herr, das ist mein Preis,
daß ich, Gott, bin dein eigen,
ruf mich an in der Zeit der Not,
ich helf dir als dein treuer Gott,
dafür sollst du mich preisen.

 

12  Mein Gnade und Barmherzigkeit
an denen ich beweise,
die in des Glaubens Heiligkeit
mir dienen und mich preisen,
das ist der Weg, den du mußt gehen,
wenn du bei mir in Gnad willst stehn
und ewig selig werden.