Ach Gott, vom Himmel sieh darein

From ChoralWiki
Jump to navigation Jump to search

General information

Author: Martin Luther, 1524 in Etlich cristlich lider., his metrical version of Psalm 12.

Settings by composers


Texts and Translations

German.png German text

Modernized wording and spelling:

1  Ach Gott vom Himmel, sieh darein,
Und lass dich das erbarmen;
Wie wenig sind der Heilgen dein;
Verlassen sind wir Armen.
Dein Wort man nicht lässt haben wahr,
Der Glaub ist auch verloschen gar
Bei allen Menschen Kindern.

2  Sie lehren eitel falsche List,
Was eigen Witz erfindet;
Ihr Herz nicht eines Sinnes ist,
In Gottes Wort gegründet.
Der wählet diess, der Ander das,
Sie trennen uns ohn alle Mass,
Und gleissen schön von aussen.

3  Gott wollt ausrotten alle Lahr,
Die falschen Schein uns lehren;
Darzu ihr Zung stolz offenbar
Spricht: trotz, wer will's uns wehren?
Wir haben Recht und Macht allein;
Was wir setzen das gilt gemein.
Wer ist, der uns soll meistern?

4  Darum spricht Gott: ich muss auf sein,
Die Armen sind verstöret;
Ihr Seufzen dringt zu mir herein,
Ich hab ihr Klag erhöret.
Mein heilsam Wort soll auf dem Plan,
Getrost und frisch sie greifen an,
Und sein die Kraft der Armen.

5  Das Silber, durchs Feur siebenmal
Bewährt, wird lauter funden;
Am Gottes Wort man warten soll
Desgleichen alle Stunden.
Es will durchs Kreuz bewähret sein;
Da wird sein Kraft erkannt und Schein
Und leucht stark in die Lande.

6  Das wollst du, Gott, bewahren rein
Für diesem argen Gschlechte;
Und lass uns dir befohlen sein,
Dass sichs in uns nicht flechte,
Der gottlos Hauf sich umher findt,
Wo diese lose Leute sind
In deinem Volk erhaben.

7  Ehr sei dem Vater und dem Sohn,
Und auch dem heilgen Geiste,
Wie es im Anfang war und nun,
Der uns sein Gnade leiste.
Daß wir wandlen in seinem Pfad,
Daß uns die Sünd der Seel nit schad.
Wer das begert, sprech Amen.

Martin Luther, 1523
German.png German text

Original wording and spelling
(Heinrich Schütz, Becker-Psalter 1661)
1 Ach Gott/ von Himmel ſieh darein/
Und laß dich des erbarmen/
Wie wenig ſind der Heilgen dein/
Verlaſſen ſind wir Armen/
Dein Wort man läßt nicht haben wahr/
Der Glaub iſt auch verloſchen
Gar bei allen Menſchenkindern.

2  Sie lehren eitel falſche Liſt/
Was eigen Witz erfindet.
Ihr Hertz nicht eines Sinnes iſt
In Gottes Wort gegründet.
Der wehlet diß/ der ander das/
Sie trennen uns ohn alle Maß/
Und gleiſſen ſchön von auſſen.

3  Gott woll auſrotten alle Lahr/
Die falſchen Schein uns lehren.
Darzu ihr Zung ſtotlz offenbar
Spricht/ Trotz/ wer wils uns wehren./
Wir haben Recht und Macht allein/
Was wir ſetzen/ das gilt gemein/
Wer iſt/ der uns ſoll meiſtern?

4  Darum ſpricht Gott/ ich muß auff ſeyn/
Die Armen ſind verſtöret/
Ihr Seuffzen dringt zu mir herein/
Ich hab ihr Klag erhöret.
Mein heilſam Wort ſol auf den Plan
Getroſt und friſch ſie greiffen an/
Und ſeyn die Krafft der Armen.

5  Das Sielber/ durchs Fewr ſiebenmal
Bewert wird lauter funden/
An Gottes Wort man warten ſol
Deß gleichen alle Stunden.
Es wil durchs Creutz bewähret ſeyn/
Da wird erkant ſein Krafft und Schein/
Und leucht ſtarck in die Lande.

6  Das wolſtu Gott bewaren rein
Für dieſem argen Gſchlechte.
Und laß uns dir befohlen ſeyn/
Daß ſichs in uns nicht flechte./
Der gottloß Hauff ſich umher find/
Wo dieſe loſe Leute ſind/
In deinem Volck erhaben.

7  Ehr sey dem Vatter und dem Son,
und auch dem heilgen Geiste,
Als es im Anfang war und nun,
Der uns sein Gnade leiste.
Daß wir wandlen in seinem Pfad,
Daß uns die Sünd der Seel nit schad.
Wer das begert, sprech Amen.

English.png English translation

1  O God, look down from heav'n afar
and see in true compassion
Your saints below, how few they are,
abandoned, Your poor children.
Men hold Your word to be untrue,
extinguished is the faith in You
among Your earthly children.

4  And then God said, "I must arise,
the poor and weak are suff’ring;
their sighs and tears have reached the skies;
I've heard their loud lamenting.
My healing Word shall be the plan
to comfort, take them by the hand,
and be their strength unending."

5  The silver, which in fire sev'n times
is tested, is resplendent;
attend God’s Word and His designs,
to make your faith unbending.
That word, which by the cross be proved,
and all its power and light renewed
to to ev'ry land extending.
 

External links