Modernized spelling:
1 Wo Gott zum Haus nicht gibt sein Gunst,
So arbeit jedermann umsonst,
Wo Gott die Stadt nicht selbst bewacht,
So ist umsonst der Wächter Macht.
2 Vergebens, dass ihr früh aufsteht,
Dazu mit Hunger schlafen geht
Und esst eur Brot mit Ungemach,
Denn wem´s Gott günnt, gibt er´s im Schlaf.
3 Nun sind sein Erben unser Kind,
Die uns von ihm gegeben sind,
Gleichwie ein Pfeil ins Starken Hand,
So ist die Jugend Gott bekannt.
4 Es soll und muss geschehen wohl,
Der dieser hat sein'n Köcher voll,
Sie werden nicht zu Schand noch Spott,
Vor ihrem Feind bewahrt sie Gott.
5 Ehr sei dem Vater und dem Sohn
Samt heilgen Geist in einem Thron,
Welchs ihm auch also sei bereit
Von nun an bis in Ewigkeit.
German text
Original spelling:
1 Wo Gott zum Hauß nicht gibt ſein Gunſt/
So arbeit jedermann umbſonſt/
Wo Gott die Stadt nicht ſelbſt bewacht/
So iſt umbſonſt der Wächter Macht.
2 Vergebens/ das ihr frü auffſteht/
Darzu mit Hunger ſchlaffen geht
Und eſſt ewr Brod mit Ungemach/
Denn wems Gott günt/ gibt ers im Schlaff.
3 Nu ſind ſein Erben unſer Kind/
Die uns von ihm gegeben ſind/
Gleichwie ein Pfeil ins Starcken Hand/
So iſt die Jugend Gott bekand.
4 Es ſol und mus geſchehen wol/
Der dieſer hat ſeinn Köcher voll/
Sie werden nicht zu Schand noch Spott/
Für ihrem Feind bewahrt ſie Gott.
5 Ehr ſey dem Vater und dem Sohn
Sampt heiligm Geiſt in einem Thron/
Welchs ihm auch alſo ſey bereit
Von nu an biß in Ewigkeit.