O meine Seel, warum bist du betrübet? SWV 419 (Heinrich Schütz)

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  • (Posted 2018-05-19)  CPDL #49729:         
Editor: James Gibb (submitted 2018-05-19).   Score information: A4, 2 pages, 57 kB   Copyright: CPDL
Edition notes: Transcribed from the Spitta edition on IMSLP. Clefs modernised.

General Information

Title: O meine Seel, warum bist du betrübet?
Composer: Heinrich Schütz
Lyricist:

Number of voices: 4vv   Voicing: SATB
Genre: SacredHymn

Language: German
Instruments: A cappella

First published: 1927 in Heinrich Schütz: Sämtliche Werke, Volume 18, no. 5
    2nd published: 1970 in Neue Schütz-Ausgabe, Volume 37, no. 4
Description: 

External websites:

Original text and translations

German.png German text

1  O meine Seel, warum bist du betrübet?
Zwar, du hast dessen Ursach alzuviel:
Dein frommer Gott, der dich allzeit geliebet,
hat dir verkehrt dein langgehofftes Ziel.
Du wolltest Segen,
so wurd es Regen,
der deiner Augen Glas zerrissen,
mit einem scharfen Tränenschmerz zerbissen.

2  Mein lieber Gott, du hast mir ja zerschnitten
Den allerbesten liebsten Herzensteil,
Ich bin verletzt recht in der Seelen Mitten
Durch deinen Grimm und bittern Todespfeil.
Mir ist zergangen
All mein Verlangen,
Das Sehnen unsrer beiden Herzen,
Das ungehoren ward getödt mit Schmerzen.

3  Kann aber ich dich auch noch wieder kriegen.
Mein Schatz? O nein! Zurücke kommst du nicht:.
Doch werd ich einst zu dir auch dorthin fliegen
Und sehen das von rechtem Angesicht,
Was uns im Leben
Nicht ward gegeben,
Zu schauen, küssen und zu lieben:
Wir müssen alles nur dorthin verschieben.

4  Die Zeit ist lang, worinnen ich mich plage,
Und wünsche drum sehr oft zu Gott und dir;
Die Nacht hat Angst, verdrießlich sind die Tage,
Die unterdessen Gott vergönnet mir.
Ein sehnlich Sehnen
Kann mich gewöhnen,
Daß ich an sonsten nichts gedenke,
Als wie ich mich zu dir hinunter senke.

5  Inzwischen, Gott, ach du mein rechter Tröster,
Laß meine Seele doch verzagen nicht!
Ich bin ja auch deins lieben Sohns Erlöster,
Dem Teufel sag du das ins Angesicht!
So wird sein Dichten
An mir nichts richten;
Ob er gleich viel will unterschieben;
Zum Besten dienets denen, die Gott lieben!